SHOJI MATERIALIEN

 Holz, Oberfläche und Papier für Ihre Shoji

Die richtige Wahl des Holzes entscheidet über die Qualität eines Shoji. So sollte nur feinjähriges Holz hochgewachsener Bäume mit einem langen, astfreien Stamm verwendet werden. Für Shoji bevorzugen wir die drei unten vorgestellten Hölzer, welche wir eigenhändig bei unseren Holzhändlern aussuchen und in unserer Werkstatt weiterverarbeiten. Schon mit der Holzauswahl und dem darauf folgenden Zuschnitt beeinflussen wir das spätere Ergebnis - eine feinjährige, streifige Vorderansicht der Shoji-Schiebetüren.

Nach dem Zuschnitt darf das Holz für einige Wochen zur Entspannung und Nachtrocknung ruhen. Ist der richtige Zeitpunkt gekommen, hobeln wir es auf das richtige Format und stellen alle Holzverbindungen her. Die Rahmen werden mit Echtholz-Dübeln verleimt, die Sprossen untereinander überblattet und mit dem Rahmen verzapft. Danach wird der nun noch roheShoji fein geschliffen und alle seine Kanten werden gebrochen oder gefast.

Dann erfolgt die Oberflächenbehandlung.  So können die Shoji mit einem "Naturholz-Effekt" Lack lackiert, oder alternativ mit einem Bio-Öl veredelt werden. Der "Naturholz-Effekt" Lack ist dabei als solcher nicht erkennbar - das Holz wirkt natürlich und unbehandelt, ist aber dennoch geschützt. Ölen "feuert" das Holz an - es wird dunkler und kräftiger in seiner Farbe. Gebeizt wird nicht - unserer Meinung nach ist Holz von Natur aus so schön, dass es keiner Farbaufbesserung bedarf.

Zu guter Letzt wird auf die Rückseite des Shoji das Papier geleimt und mit einem einfachen Trick gespannt. Ist das geschehen, steht der Auslieferung nichts mehr im Weg und der Shoji kann bei seinem Auftraggeber eingebaut werden.


HEMLOCK

Die bis zu 70m hoch wachsende Hemlocktanne wächst vorzugsweise an der Amerikanischen Pazifikküste. Die Bäume können einen Durchmesser von bis zu 2m erreichen. Getrocknet hat Hemlock eine Dichte von ca. 510kg/m³.

Ihr helles, geradfaseriges und fein gewachsenes Holz ist harz- und astfrei, neigt kaum zur Splitterbildung und verfügt über ein gutes Stehvermögen. Das bedeutet, dass das Holz nach gut durchgeführter Trocknung ein geringes Schwund- und Quellverhalten hat und sich somit auch nicht mehr verzieht oder verwindet. Hemlock dunkelt wenig nach, es bleibt hell mit einem warmen Gelbstich.

Diese positiven Eigenschaften des Hemlock-Holzes sind die besten Voraussetzungen für feine Shoji.


LÄRCHE

Für den Shojibau ist das Holz der Sibirischen Lärche am geeignetesten. Wegen der strengen Winter mit konstant niedrigen Temperaturen in den riesigen, russischen Wuchsgebieten setzt sie pro Wachstumsperiode nur wenig Holz an. Somit entsteht eine edle, feinjährige Struktur.

Für ein Nadelholz ist es recht hart (670kg/m³) und hat ein gutes Standvermögen. Frisch zugeschnitten duftet es aromatisch und ist blassgelb, nach einiger Zeit wechselt die Farbe zu einem satten rot-bräunlichen Farbton.

Die Lärche ist übrigens der einzige Nadelbaum, der im Winter nach einer prächtigen Herbsfärbung seine Nadeln komplett abwirft und im Frühjahr neu austreibt.

 

EICHE

Anders als die oben beschriebenen Nadelhölzer kommt das von uns verarbeitete Eichenholz aus heimischen Gegenden. Besonders das "Spessart-Eichenholz" ist milde und gut gewachsen. Eiche verfügt über viele Poren und je nach Einschnitt zeigen sich die für das Eichenholz so typischen, dekorativen Markstrahlen, auch Spiegel genannt.

Anfangs noch braun-grau, entwickelt die Eiche nach einigen Jahren einen warmen, honiggelb-braunen Farbton.

Das Holz ist hart und dauerhaft; getrocknet hat es eine Dichte von ca. 700kg/m³ und ist damit bestens für den Shojibau geeignet.


PAPIER "MUJI" ODER "UNRYU"

Für die Bespannung der Shoji gibt es eine große Auswahl an Papierarten und Designs.
Das augenscheinlichste Merkmal ist, ob das Papier glatt und unstrukturiert (muji) erscheint, oder ob es rau und mit sichtbaren Fasern (unryu) durchsetzt ist.
Wir bevorzugen kunstfaserverstärktes Papier mit einer hohen Grammzahl. Es vereint Natürlichkeit mit Widerstandsfähigkeit und ist sehr blickdicht. Außerdem verhält es sich unauffällig bei klimatischen Schwankungen (Luftfeuchte) und größere Flächen können gut überspannt werden. Das wäre dann auch das Stichwort: nach dem Aufziehen des Papiers wird dieses angefeuchtet und nach dem Trocknen spannt es sich wie ein Trommelfell.
Darüber hinaus gibt es Papiere mit einer Mittellage aus PET-Folie (Madoca). Sie sind reiß- und stoßfest, je nach Lagenanordnung sogar abwaschbar. Dafür entfällt der Effekt des sich Spannens; je größer die Felder gewählt werden, desto lockerer sitzt das Papier.
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